Exkursion in die Synagoge der jüdischen Gemeinde Frankfurt
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Am Dienstag, den 11.12.2018 haben wir, der evangelische Religionskurs der G7b und G7e, mit unserem Religionslehrer Herrn Comtesse und Referendarin Frau Heinrich einen Ausflug in die Synagoge im Frankfurter Westend gemacht.
Als wir an der Synagoge ankamen, wurden wir von Frau Adler, einer gläubigen Jüdin und Mitarbeiterin der jüdischen Gemeinde, empfangen. Sie begleitete uns in das Innere der Synagoge, wo wir unsere Rucksäcke und unsere Jacken ablegen konnten. Doch bevor wir den eigentlichen Gebetsraum betreten durften, mussten sowohl alle Jungen unserer Gruppe als auch Herr Comtesse eine sogenannte Kippa, eine Art Mütze, die alle Männer im Judentum beim Beten tragen, anziehen.
Als wir in den Gebetsraum eintraten, erklärte Frau Adler uns kurz die Geschichte der Synagoge. Sie wurde nämlich in der sogenannten Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 von den Nazis in Brand gesetzt, konnte aber gelöscht werden. Doch die komplette Inneneinrichtung und die große Kuppel auf dem Dach wurden zerstört und mussten neu aufgebaut werden.
Als wir dann den großen Gebetssaal betraten, waren wir erstaunt. Alles war prächtig geschmückt und überall waren Dreiecke in Form von Mustern zu erkennen. Auch die große Kuppel war damit verziert, woraufhin Frau Adler uns erklärte, dass die Dreiecke überall zu sehen sind, weil der Davidstern, das Symbol der Juden, aus zwei Dreiecken besteht.
Dann kam ein Mann, der uns den Thoraschrein, den Aufbewahrungsort der Thorarollen, aufschloss, damit wir sie uns anschauen und Fragen dazu stellen konnten. In diesem Thoraschrein befanden sich über 10 Thorarollen, welche zusammengezählt über 300.000 Euro wert sind. Die Herstellung einer handgeschriebenen Thorarolle ist nämlich sehr aufwendig (dauert ein Jahr) und daher sind diese auch sehr kostbar.
Als wir von dem Thoraschrein weggingen, fiel einem von uns auf, dass dort ein neunarmiger Kerzenleuchter stand, obwohl der uns aus dem Unterricht bekannte Kerzenleuchter der Juden, die Menora, nur sieben Arme hat. Daraufhin erzählte Frau Adler uns, dass im Moment ein jüdisches Fest, Chanukka, gefeiert würde, wozu dieser Leuchter gehöre.
Abschließend gingen wir hoch auf die Frauenempore, auf der, wie der Name schon sagt, die Frauen beim Gottesdienst sitzen, da die Synagoge eine orthodoxe Synagoge ist, bei der Frauen und Männer getrennt sitzen müssen. Dort erklärte Frau Adler uns noch, was die Bat Mizwa bzw. Bar Mizwa ist, eine jüdische Feier, welche mit der Firmung bzw. Konfirmation zu vergleichen ist.
Uns hat der Ausflug sehr gut gefallen und wir haben dadurch viel über die Synagoge und das Judentum gelernt.
(Joel Conradi, G7e/18.12.2018)