Bericht aus der Benin-AG
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Seit mehreren Jahren besteht zwischen unserer Schule und dem Collège d’enseignement général de Grand-Popo, Benin, ein Schulaustausch. Im Sommer 2019 waren neun beninische Schülerinnen und Schüler sowie drei begleitende Lehrkräfte bei uns und wir arbeiteten gemeinsam an dem Projekt „Nachhaltigkeit im Alltag“. In diesem Rahmen erstellten wir als Upcycling-Produkte Sitzmöbel aus Paletten und Beutel für den Einkauf. Nachhaltigkeit und ökologisches Bewusstsein waren auch die Anknüpfungspunkte für unseren Gegenbesuch im Januar dieses Jahres. Unter dem Projektthema „Wasser ist Leben“ erkundigten wir von unserem am Atlantik gelegenen Quartier in Grand-Popo die Küstenregion, das Monodelta mit seinem einzigartigen Biosphärenreservat und den Lac Nakoué mit dem Pfahlbautenstädtchen Ganvié, das auch das afrikanische Venedig genannt wird. Am Lac Ahémé verbrachten wir einige Tage mit unseren beninischen Austauschpartnern und befassten uns mit der Thermalquelle von Possotomé und anderen globalen Themen. Außerdem besuchten wir Songhai, ein ökologisches Zentrum für Landwirtschaft, Ausbildung und Forschung in der beninischen Hauptstadt Porto-Novo. Wir setzten uns mit dem tropischen Jahresrhythmus auseinander, entließen junge Meeresschildkröten in die Freiheit und nahmen an einer Voodoo-Zeremonie in dem Lagunenort Gbeffa teil, der im vergangenen Herbst nach starken Regenfällen in besonderem Maße den Überschwemmungen ausgesetzt war.
Dabei entstanden in gemeinsamer Arbeit zwei Produkte: ein Kalender und ein Film, um die Landschaften und landestypische Besonderheiten zu dokumentieren, aber auch die Sorgen der Menschen in Hinblick auf die Veränderungen durch das Klima zu thematisieren.
Wir sammelten auf unserer Reise wichtige Erkenntnisse im globalen Lernen. Trotz vieler Sprachbarrieren konnten wir uns im Großen und Ganzen verständigen. Ungleichheiten nahmen wir immer weniger wahr, wir erlebten Freundlichkeiten und Freundschaften und kamen auch mit deutlich weniger Konsum durch den Tag. Globale Verflechtungen begegneten uns beispielsweise durch den Müll mit deutschen Etiketten, den der Atlantik an den Strand von Grand-Popo spült.
Die Schulpartnerschaft hat mittlerweile einen festen Platz in unseren jeweiligen Schulen.
(pie, 11.03.2020)